Micronas garantiert mit neuem Diversity-Demodulator robusten Fernsehempfang im fahrenden Auto (0420)
Micronas setzt die von Rohde & Schwarz patentierte Maximum Ratio Combining Technology (MRC) in neuem COFDM-Demodulator ein und gewährleistet perfekten DVB-T Empfang im Automobil
Freiburg, 09. November 2004 - Micronas stellte heute ein neues Coded Orthogonal Frequency Division Multiplex (COFDM) IC vor, das Flaggschiff der nunmehr vierten Generation von Demodulator-ICs des Unternehmens: Der DRX 3976D unterstützt erstmals so genannte Diversity-Techniken, die mit der Verwendung von zwei oder mehr Antennen zu jeder Zeit einen optimalen Fernsehempfang gewährleisten. Der monolithische Mixed-Signal-Baustein basiert auf der von Rohde & Schwarz lizenzierten Maximum Ratio Combining (MRC) Technologie. Die ausgefeilte Verarbeitung mehrerer, von unterschiedlichen Antennen empfangener Signale führt zu einer überlegenen Qualität des Empfangssignals, auch unter widrigen Empfangsbedingungen wie im fahrenden Auto.
"Beim DVB-T Empfang im fahrenden Auto muss der Empfänger sowohl schnelle Kanalwechsel als auch Änderungen der Signalstärke verkraften. Zwei oder mehr direkt gekoppelte ICs vom Typ DRX 3976D sorgen über die eingesetzten adaptiven MRC-Algorithmen für den bestmöglichen Empfang unter allen Bedingungen. Sie bieten damit eine denkbar einfache Lösung", erklärt Wladimir Punt, Marketing Manager Digital TV bei Micronas Holland. Er ist davon überzeugt, "dass der Markt für digitalen Fernsehempfang im Auto durch die jetzt verfügbare adaptive MRC-Technologie exponentiell wachsen wird".
Dazu Tomo Mlakar, Leiter Standardisierung und Entwicklungssupport bei Rohde & Schwarz: "Die Maximum Ratio Combining Technology ist für den DVB-T-Fernsehempfang im Auto bewiesenermaßen hervorragend geeignet. Wir freuen uns besonders, dass Micronas unsere patentierte Technologie-Lösung lizenziert hat."
Der Kern des DRX 3976D ist die progressive Kanal-Schätzfunktion mit Diversity-Schnittstelle. Die digitalen Filteralgorithmen umfassen eine Schätzung der Bewegung, eine adaptive Voraussage und eine Interferenz-Erkennung. So wird eine sehr hohe Qualität der Analyse der einzelnen Kanäle erreicht und man erhält dementsprechend eine gute COFDM-Demodulation in dynamischen Umgebungen sowie äußerst präzise Daten über die Zuverlässigkeit der Information der einzelnen Signale.
Diese Daten nutzt die adaptive MRC-Einheit, um die Kanäle für einen optimierten und störungsfreien Empfang zu kombinieren. Über die am IC verfügbaren I/O-Ports können zwei oder mehr ICs vom Typ DRX 3976D direkt hintereinander geschaltet werden. Darüber hinaus können beim DRX 3976D der Diversity-Bus und der MPEG-2 Transportstrom-Ausgang parallel aktiv sein. Die Bausteine können auch unabhängig voneinander laufen, so dass ein Baustein im Einfachantennen-Modus empfängt und der andere die Kanalsuche durchführt. Das passiert von Zeit zu Zeit, wenn beim fahrenden Auto die aktiven Kanäle neu zugeordnet werden müssen.
Ein komplettes kostenoptimiertes A/V-System für das Auto ergibt sich durch Kombination mit anderen ICs von Micronas, beispielsweise mit dem DRX 3960A für den analogen Fernsehempfang, dem MDE 95xx TV Decoder, dem MSP 44xyG Stereo Soundprozessor und dem DPS 9455B LCD-Treiber.
Der DRX 3976D kommt im PMQFP-Gehäuse und belegt eine Fläche von nur 14 x 14mm². Erste Muster und ein Evaluations-Kit mit Treibersoftware kommen im Dezember auf den Markt, die Volumenproduktion beginnt voraussichtlich im zweiten Quartal 2005.
Hintergrundinformation
Obwohl DVB-T auch für den Empfang unter ungünstigen Bedingungen entwickelt wurde, wurden die spezifischen Bedingungen des mobilen Empfangs ursprünglich nicht berücksichtigt. Empfänger im Auto genauso wie tragbare Geräte im Haus empfangen viele, auf unterschiedlichen Wegen zum Empfänger gelangte Signale. Für Innen-Empfänger können sich im Raum bewegende Personen oder Objekte dynamische Echos erzeugen. Daraus resultiert eine dramatische Verschlechterung der Signalqualität des Kanals bis hin zur völligen Degenerierung, auch "flat fading" genannt.
Zusätzlich kommt es durch die Bewegung des Empfängers zu Doppler-Effekten, die die DVB-T-Kanalinformation stören, ganz abhängig von der Bewegungsgeschwindigkeit, der Übertragungsfrequenz und der Richtung, aus der das Echo kommt. Jedes Signal, welches den Empfänger auf unterschiedlichen Wegen erreicht, wird durch diesen Doppler-Effekt beeinflusst - daraus resultiert ein komplexes, zeitlich stark variierendes Kanalmuster.
Sogenannte Diversity-Technologien optimieren die Empfangsqualität, indem sie zwei oder mehr Antennen oder auch Demodulator-Einheiten nutzen. Ein Diversity-System verwendet die Information aus jedem Demodulator und erreicht damit für jeden Datenträger des COFDM-Signals die bestmögliche Signalqualität. Wenn eine Antenne ein schlechtes Signal hat, beispielsweise einen geringen oder gar keinen Pegel, hat eine andere Antenne wahrscheinlich ein besseres Signal. Durch kontinuierliche Kombination der Eingangssignale unter Berücksichtigung einer ständigen Bewertung der Eingangssignale wird ein Diversity-Empfänger immer ein optimales Ausgangssignal liefern.