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Marktentwicklung und Restrukturierung prägen das Geschäftsjahr 2007 - Mit neuer Strategie erwartet Micronas Turnaround in 2008 (PR0108)

- Ad hoc news | PR0801

Zürich, 7. Februar 2008 - Das Geschäftsjahr 2007 war für die Micronas Gruppe äusserst schwierig. Es stand im Zeichen der angespannten Marktsituation im Geschäftsbereich Consumer, die sich auf die Gesamtperformance der Gruppe negativ auswirkte. Nach einer umfassenden Strategieüberprüfung leitete Micronas im vierten Quartal eine tiefgreifende Restrukturierung ein, die im Geschäftsbereich Consumer zu einer Straffung des Produkteportfolios und zu einer Reduktion der Produktekomplexität führte. Neben den Rückstellungen für die Restrukturierungskosten belasteten Abschreibungen von bilanziertem Goodwill, von immateriellen Werten und von latenten Ertragssteuern die Erfolgsrechnung. Der Betriebsverlust vor Wertminderungen und Restrukturierungen lag 2007 bei CHF 73.0 Millionen (17.0 Millionen im Vorjahr). Nach Wertminderungen und Restrukturierungen betrug der EBIT CHF -522.5 Millionen. Micronas verzeichnete nochmals einen markanten Umsatzrückgang im Bereich der Bildröhren-Fernsehgeräte um CHF 179 Millionen (-69 Prozent gegenüber Vorjahr) und eine Abnahme des Multimedia-Geschäftes um CHF 36 Millionen (-46 Prozent). Diese Verluste konnten der um CHF 96 Millionen (+34 Prozent) gesteigerte Umsatz mit Produkten für Flachbildschirm-Fernsehgeräte und das Wachstum im Automobilbereich von CHF 20 Millionen (+10 Prozent) nicht kompensieren. Gesamthaft führte die Entwicklung zu einer Abnahme der Netto-Umsatzerlöse auf CHF 712.7 Millionen (812.6 Millionen). Im vierten Quartal 2007 resultierte ein Netto-Umsatzerlös von CHF 173.8 Millionen (186.6 Millionen im Vorquartal). Mit flüssigen Mitteln von CHF 289.0 Millionen (+33 Prozent) und mit einem Eigenkapital von CHF 380.7 Millionen (54.9 Prozent Eigenkapitalquote) ist Micronas nach wie vor solide kapitalisiert. Sie kann die Restrukturierung und ihre Zukunftsentwicklung aus eigenen Mitteln finanzieren.

Unter dem marktbedingten starken Preisdruck, der nur teilweise durch Kostensenkungsmassnahmen kompensiert werden konnte, reduzierte sich die Bruttomarge nach dem Rückgang 2006 noch einmal leicht auf 29.5 Prozent (31.6 Prozent). Der Betriebsverlust (EBITDA) vor Abschreibungen und Amortisationen wird für das Gesamtjahr mit CHF 26.0 Millionen (+93.5 Millionen) ausgewiesen. Für das vierte Quartal errechnete sich ein EBITDA von CHF -31.9 Millionen (+2.8 Millionen im Vorquartal). Vor Wertminderungen und Restrukturierungen resultierte für 2007 ein Betriebsverlust von CHF 73.0 Millionen (17.0 Millionen). Die Überprüfung des bilanzierten Goodwills im dritten Quartal erforderte eine Abschreibung in Höhe von CHF 357.1 Millionen. Ebenfalls wurden immaterielle Werte in Höhe von CHF 44.2 Millionen und latente Ertragssteuern in Höhe von CHF 54.4 Millionen abgeschrieben. Im vierten Quartal ergaben sich Restrukturierungsrückstellungen und weitere Abschreibungen im Wert von CHF 48.3 Millionen. Unter Berücksichtigung dieser Abschreibungen und Rückstellungen errechnet sich für 2007 ein Betriebsverlust (EBIT) von CHF 522.5 Millionen. Im vierten Quartal betrug der Betriebsverlust vor Wertminderungen und Restrukturierungen CHF 10.0 Millionen (19.7 Millionen) und nach Wertminderungen und Restrukturierungen CHF 69.5 Millionen.

Unter dem Strich resultierte für das Geschäftsjahr 2007 ein Jahresverlust von CHF 543.8 Millionen (1.6 Millionen). Pro Aktie errechnet sich ein Verlust von CHF 18.48 (0.05). Das Eigenkapital der Micronas betrug Ende Jahr CHF 380.7 Millionen (907.9 Millionen) und die flüssigen Mittel CHF 289.0 Millionen (217.2 Millionen). Die Eigenkapitalquote belief sich Ende 2007 auf solide 54.9 Prozent (76.9 Prozent). Nach Abschluss der Restrukturierungsmassnahmen erwarten Verwaltungsrat und Management Ende 2008 ein Eigenkapital zwischen CHF 320 und 350 Millionen und flüssige Mittel zwischen CHF 220 und 250 Millionen. Verwaltungsratspräsident Thomas Lustenberger versichert: "Micronas ist nach wie vor sehr solide kapitalisiert und kann sowohl die Restrukturierungsmassnahmen wie auch die weitere Entwicklung des Unternehmens aus eigenen Mitteln finanzieren."

Nachdem sich wegen der anhaltend schlechten Marktverhältnisse im Kerngeschäft Consumer abgezeichnet hatte, dass die Umsatz- und Renditeerwartungen für 2007 nicht erfüllt werden können, entschieden Verwaltungsrat und Management Mitte Jahr, Strategie und Positionierung der Micronas Gruppe einer eingehenden Prüfung zu unterziehen. Die umfassende Strategieüberprüfung ergab, dass sich Micronas weiterhin auf die beiden Geschäftsbereiche Consumer und Automotive im Markt konzentrieren soll.

Das Automotive-Geschäft steuert zurzeit etwa ein Drittel zum Gruppenumsatz bei. Es war trotz anhaltend schwieriger Marktverhältnisse und ungünstiger Wechselkursentwicklungen immer profitabel. "Der Trend in der Automobilindustrie zu mehr Elektronik wird auch in Zukunft erlauben, im Geschäftsbereich Automotive organisches Wachstum zu erwirtschaften" erklärt CEO Wolfgang Kalsbach.

Micronas konnte ihre starke Marktposition für Bildröhren-Fernsehgeräte aufgrund eines äusserst kompetitiven Umfeldes nicht auf den Markt für Flachbildschirm-Fernsehgeräte übertragen. Zusätzlich hat sich der Markt für Bildröhren-Fernsehgeräte schneller und stärker abgeschwächt als erwartet, und die Preise für die TV-Produkte sind massiv unter Druck gekommen. Die Strategieüberprüfung ergab, dass sich Micronas künftig auf Produkte im Markt für TV-Flachbildschirme konzentrieren soll und sich vom Internetfernsehen (IPTV) und Teilen des Multimedia-Geschäftes verabschieden soll. Kurz vor Jahresende hat Micronas deshalb entschieden, die Aktivitäten im Bereich Set-Top-Boxen für IPTV einzustellen, wovon vor allem Mitarbeiter in den USA und in Shanghai betroffen sind. Ausserdem werden im Bereich Consumer Forschung und Entwicklung fokussiert und die Verkaufsorganisationen gestrafft. In den übrigen Abteilungen des Unternehmens wird ein Kostensenkungs-Programm durchgeführt. Insgesamt resultieren aus der Restrukturierung und den Sparmassnahmen bis 2009 Einsparungen von rund CHF 100 Millionen und dank der eingeschlagenen Wachstumsstrategie Zusatzerlöse von CHF 110 Millionen.

Da mit einem Abschluss der im Herbst 2007 begonnenen Restrukturierungsmassnahmen erst gegen Ende des dritten Quartals 2008 gerechnet werden kann, ist im Bereich Consumer auch 2008 mit einem Betriebsverlust zu rechnen. Verwaltungsratspräsident Thomas Lustenberger erklärt: "Verwaltungsrat und Geschäftsleitung sind überzeugt, dass wir mit den beschlossenen Massnahmen im Jahr 2008 den Turnaround erzielen und Micronas 2009 wieder in die Gewinnzone zurückführen werden."

Trotz der im Moment herrschenden grossen Unsicherheit im Bezug auf die weitere konjunkturelle Entwicklung gibt Micronas einen Ausblick für das Geschäftsjahr 2008. So rechnet Micronas für 2008 mit einem Umsatz zwischen CHF 670 und 730 Millionen und einen Betriebsverlust (EBIT) zwischen CHF 55 und 30 Millionen. Für das Segment Consumer bestätigt Micronas die im Oktober 2007 prognostizierten Umsatzzahlen für 2008 von CHF 450 bis 500 Millionen. Im Bereich Automotive erwartet Micronas einen Umsatz zwischen CHF 220 und 230 Millionen. Das erste Quartal dürfte mit einem Umsatz zwischen HF 170 und 180 Millionen bei einem Betriebsverlust (EBIT) von CHF 15 bis 8 Millionen abschliessen.

Die Micronas Gruppe ist ein führender, unabhängiger Hersteller von innovativen applikationsspezifischen Halbleitersystemen auf den Gebieten Unterhaltungs- und Automobilelektronik. Ihre Aktien sind an der SWX Swiss Exchange, Zürich, kotiert.

Zürich, 7. Februar 2008

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