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Restrukturierungsmassnahmen und Automobilkrise belasten Micronas (PR0906)

- Ad hoc news | PR0906

Zürich, 28. April 2009 - Micronas (SIX Swiss Exchange: MASN) litt im ersten Quartal 2009 unter den Folgen der Wirtschaftskrise und der damit verbundenen Absatzeinbrüche im Automobilsektor. Die im Februar bekannt gegebene einschneidende Restrukturierung belastet das Ergebnis mit CHF 129.5 Millionen. Der konsolidierte Netto-Umsatzerlös betrug für die ersten drei Monate 2009 CHF 80.4 Millionen und lag um 34.3 Prozent tiefer als im vierten Quartal 2008. Der Betriebsverlust vor Sondereinflüssen für das erste Quartal verschlechterte sich gegenüber dem Vorquartal von CHF 10.8 Millionen auf CHF 29.4 Millionen, die Verschlechterung wird im Wesentlichen durch die tiefe Fabrikauslastung verursacht. Der Betriebsverlust inklusive Restrukturierungskosten (EBIT) betrug CHF 158.9 Millionen. Der Verlust für das erste Quartal 2009 beläuft sich auf CHF 156.1 Millionen. Micronas weist am 27. März 2009 eine Liquidität von CHF 274.9 Millionen und ein Eigenkapital von CHF 147.7 Millionen aus. Die nicht im geplanten Teilverkauf an Trident Microsystems enthaltenen Aktivitäten von Consumer werden bis Ende Jahr eingestellt. Der Bereich Automotive wird weiter geführt und die bereits erfolgversprechende Diversifizierung in neue Märkte, wie Industrieprodukte und Weisse Ware wird gezielt vorangetrieben. Micronas will mit diesen Restrukturierungsmassnahmen die Aktionsfähigkeit aufrecht erhalten und die Basis schaffen, das Unternehmen bei einer konjunkturellen Erholung erfolgreich weiterentwickeln zu können.

Der Bereich Automotive war im ersten Quartal stark von der Automobilkrise betroffen. Die japanischen und die europäischen Fahrzeughersteller verzeichneten Absatzeinbrüche von bis zu 40 Prozent und halten hohe Lagerbestände unverkaufter Fahrzeuge. Viele Automobilhersteller und –zulieferer haben Personal abgebaut, Kurzarbeit eingeführt und einzelne Werke vorübergehend geschlossen. Micronas ist von diesen Entwicklungen ebenfalls betroffen. Die Aufträge im ersten Quartal sind dementsprechend tiefer ausgefallen. Während der Umsatz mit CHF 35.7 Millionen gegenüber dem Vorquartal um 16.2 Prozent zurück ging, verringerte sich der Betriebsgewinn (EBIT) von CHF 10.7 Millionen im vierten Quartal 2008 auf CHF 0.3 Millionen. Diese Verschlechterung ist im Wesentlichen auf den Umsatzrückgang und auf die niedrige Auslastung der Produktionsanlagen in Freiburg (nicht absorbierte Kosten von CHF 4.6 Millionen) zurückzuführen. Nachdem wir im ersten Quartal die Produktion während 16 Tagen einstellten, wurde ab Mitte April, um die Auswirkungen der anhaltenden Nachfrageflaute zu mildern, am Standort Freiburg Kurzarbeit eingeführt.

Im Bereich Consumer verminderte sich der Umsatz gegenüber dem Vorquartal um 43.9 Prozent auf CHF 44.7 Millionen. Der Verlust vor Sondereinflüssen betrug CHF 29.7 Millionen, davon entfallen CHF 14.5 Millionen auf die tiefe Fabrikauslastung. Im ersten Quartal wurden Rückstellungen für die Restrukturierung von CHF 129.5 Millionen der Erfolgsrechnung belastet; dementsprechend resultierte ein Betriebsverlust (EBIT) von insgesamt CHF 159.2 Millionen.

Der Bereich Consumer war von den am 5. Februar 2009 bekannt gegebenen Spar- und Umstrukturierungs-massnahmen geprägt. Die damals angekündigten Gespräche mit potenziellen Käufern, welche Teilbereiche und Mitarbeiter übernehmen würden, führten Ende März zu einem erfolgreichen Abschluss. Wie am 1. April mitgeteilt wurde, wird das amerikanische Halbleiterunternehmen Trident Microsystems die FRC- (Frame Rate Converter), Demodulator- und Audio-Produktlinie von Micronas erwerben. Der geplante Verkauf soll bis 30. Juni 2009 vollzogen sein, wenn die Voraussetzungen dazu erfüllt sind (z.B. die Erteilung von behördlichen Zustimmungen). Rund 100 Mitarbeiter ausserhalb und 80 Mitarbeiter innerhalb Deutschlands behalten damit ihre Arbeitsstelle.

Die Schliessung der von Trident nicht übernommenen Teile des Bereichs Consumer wird fortgesetzt. Micronas geht davon aus, dass bis Ende Juni die Mehrheit der betroffenen Mitarbeiter das Unternehmen verlassen haben und die Restrukturierung bis Ende 2009 abgeschlossen sein wird.

Der Übergang von Micronas zu einer verschlankten Organisation ohne Consumer-Aktivitäten ist auf allen Ebenen im Gang. Davon betroffen ist auch die Freiburger Produktion, welche restrukturiert wird. Die Auslastung der installierten Maschinenkapazität fiel im ersten Quartal auf ca. 50 Prozent. Um einer Erhöhung der Lagerbestände vorzubeugen, wurde im Februar die Produktion während 16 Tagen eingestellt. Zusätzlich wurde am Standort Freiburg ab Mitte April für rund 750 Mitarbeiter auf unbestimmte Zeit Kurzarbeit eingeführt.

Zürich, 28. April 2009

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