Micronas schaffte 2010 den Turnaround (PR1101)
- Positives Ergebnis nach vier verlustreichen Jahren
- Konsequente Ausrichtung auf das Automotive-Geschäft war erfolgreich
- Micronas profitierte von der weltweit günstigen Automobilkonjunktur
- Ausbau von Entwicklung, Marketing und Sales
- Für 2011 wird ein weiteres Wachstum des Hall-Sensor-Geschäfts erwartet
Zürich, 24. Februar 2011 – Nach vier verlustreichen Jahren hat Micronas 2010 den Turnaround geschafft und erwirtschaftete wieder ein positives Ergebnis. "Als Folge einer konsequenten Neuausrichtung auf das Automotive-Geschäft und eines strikten Sparkurses gelang die Genesung rascher als ursprünglich geplant" erklärt Micronas CEO Matthias Bopp.
Der konsolidierte Netto-Umsatzerlös der Micronas Gruppe (Automotive und Consumer) belief sich 2010 auf CHF 190.3 Millionen und lag damit um 21 Prozent unter dem Vorjahreswert. Während sich der Nettoumsatz im Bereich Automotive um 29 Prozent auf CHF 163.7 Millionen erhöhte, verminderte sich der Consumer-Umsatz erwartungsgemäss um 77 Prozent auf CHF 26.6 Millionen. Der Betriebsgewinn (EBIT) der Micronas Gruppe belief sich 2010 auf CHF 26.1 Millionen, nachdem der Betriebsverlust vor Sondereinflüssen im Vorjahr noch CHF 63.5 Millionen betragen hatte. Es resultierte eine EBIT-Marge für 2010 von 13.7 Prozent des Umsatzes.
Während 2009 nach Berücksichtigung von Finanzaufwand und -ertrag sowie Steuern der Verlust CHF 179.0 Millionen betragen hatte, erzielte Micronas 2010 einen Gewinn von CHF 6.7 Millionen. In diesem Gewinn enthalten sind einmalige Sondereffekte von CHF 2.2 Millionen. Diese resultierten aufgrund von Liquidationen und der anschliessenden Dekonsolidierung von Gruppengesellschaften und der bestehenden IFRS-Regularien, welche die Ausbuchung einer Eigenkapitalposition über die Erfolgsrechnung zwingend erfordern. Diese Ausbuchungen haben keinen Einfluss auf die Cash-Position, das Eigenkapital, den Betriebsgewinn (EBIT) und die Ertragssteuern. Auch ohne diese Sondereffekte resultierte 2010 ein Gewinn von CHF 4.5 Millionen. Das Ergebnis pro Aktie beträgt CHF 0.23. Micronas verfügte per Ende 2010 über flüssige Mittel von CHF 165.4 Millionen (CHF 188.4 Millionen in 2009). Mit einem Eigenkapital von CHF 122.7 Millionen (CHF 127.0 Millionen im Vorjahr) stieg die Eigenkapitalquote auf 44 Prozent.
Der Automotive-Umsatz erhöhte sich 2010 gegenüber dem Vorjahr um 29 Prozent auf CHF 163.7 Millionen (CHF 126.7 Millionen in 2009). Der Betriebsgewinn (EBIT) belief sich auf CHF 21.9 Millionen, nachdem im Vorjahr noch ein Betriebsverlust von CHF 17.7 Millionen ausgewiesen worden war.
Das Automotive-Geschäft profitierte im vergangenen Jahr von der Belebung der Automobilmärkte. Besonders die asiatischen Märkte, allen voran China und Japan, wie auch der amerikanische Markt erholten sich sehr schnell. In Europa liefen die Anreizprogramme aus, was zu rückläufigen Zulassungszahlen führte. Entscheidend für Micronas war, dass sich ihre wichtigen Kunden aus Deutschland und aus Japan in den internationalen dynamischen Märkten gut behaupten konnten.
Nach den Jahren der Zurückhaltung investieren alle Hersteller wieder stark in Forschung und Entwicklung. Elektro- und Hybridfahrzeuge gewinnen immer mehr an Gewicht und auch die konventionellen Antriebe werden stärker auf Effizienz getrimmt. Die enge Zusammenarbeit mit den Schlüsselkunden wurde intensiviert, was unter anderem dazu führte, dass sich der wichtigste Kunde auch für seine nächste Produktgeneration für Lösungen von Micronas entschied.
Im Bereich Industrial haben die verstärkten Marketing-Aktivitäten zu neuen Geschäftsabschlüssen geführt. Neben der Vermarktung der bereits existierenden Produkte im Bereich der Hall-Sensoren und der embedded Mikrocontroller wurden neue Produkte wie zum Beispiel die mySENS-Gassensor-Technologie vorgestellt. Im Bereich der weissen Ware konnte Micronas wichtige neue Plattformen gewinnen wie zum Beispiel Hall-Schalter für den bürstenlosen Gleichstrommotor in den Waschmaschinen eines grossen amerikanischen Herstellers.
Um der steigenden Nachfrage nach neuen Entwicklungen nachzukommen, hat sich Micronas entschlossen, die Forschungs- und Entwicklungs-Aktivitäten in den bestehenden Standorten auszubauen und in München ein weiteres R&D-Team mit rund 15 Personen aufzubauen. Gleichzeitig wird das weltweite Marketing- und Sales-Team ausgebaut.
Im Bereich Consumer halfen kontinuierliche Aufträge zu einer besseren Auslastung der Waferfabrik. Der Umsatz reduzierte sich 2010 erwartungsgemäss auf CHF 26.6 Millionen (CHF 114.5 Millionen im Vorjahr). Der Betriebsgewinn (EBIT) betrug CHF 4.2 Millionen (CHF -151.7 Millionen in 2009). Auch 2011 ist noch - auf reduzierter Basis - mit weiteren Aufträgen zu rechnen.
Die Auslastung der Freiburger Fertigungsbereiche wurde im Verlauf des Jahres wieder auf 75 Prozent gesteigert. Die Fertigung umfasst die Waferfabrik (Frontend) und die Backendbereiche Montage und Test. Nachdem während der Sommermonate die Kurzarbeit ausgesetzt worden war, arbeiteten im vierten Quartal 2010 Teilbereiche der Produktion wieder kurz.
Im Management und im Verwaltungsrat kam es als Folge der Neupositionierung des Unternehmens zu einigen personellen Wechseln. Am 1. Januar 2010 übernahm Matthias Bopp die Geschäftsführung von Micronas. An der ordentlichen Generalversammlung vom 26. März 2010 wurden Lucas A. Grolimund, Dieter G. Seipler und Stefan Wolf als Verwaltungsräte für eine Amtsdauer von einem Jahr bis zur nächsten ordentlichen Generalversammlung wiedergewählt.
"Dank der Fokussierung auf den Automotive-Bereich und dank der soliden finanziellen Basis können wir Micronas in den nächsten Jahren kontinuierlich weiter entwickeln" erklärt Heinrich W. Kreutzer, Verwaltungsratspräsident von Micronas.
Ab 2011 wird Micronas nur noch die Halbjahreszahlen in Form des bisherigen Aktionärsberichts veröffentlichen; die Quartalszahlen für das erste und das dritte Quartal werden durch eine kurze Medienmitteilung mit Interimszahlen bekannt gegeben.
Für das Geschäftsjahr 2011 rechnen der Verwaltungsrat und das Management mit einem weiteren Wachstum des Kernbereiches Hall-Sensoren. Für das erste Halbjahr 2011 wird für die Micronas Gruppe ein Umsatz in der Grössenordnung von CHF 85 Millionen (davon Automotive-Bereich: CHF 82 Millionen) mit einer EBIT-Marge in Höhe von 10 Prozent erwartet.