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Micronas: Mit neuer Strategie im Bereich Consumer zurück zu Wachstum und Profitabilität; Automotive starkes zweites Standbein (PR0714)

- Ad hoc news | PR0714

Fokussierung im Consumer-Geschäft - Effizientere Forschung - Weiterentwicklung des Automotive-Geschäfts - Drittquartal 2007 besser als erwartet - Turnaround in 2008

Als Ergebnis der Strategieüberprüfung wird die Micronas Gruppe ihr Produktportfolio im Geschäftsbereich Consumer gezielt straffen und im TV-Bereich die Produktekomplexität deutlich reduzieren. Für die US-Tochtergesellschaft wird aufgrund ihrer kritischen Marktposition ein Verkauf angestrebt. Die Marketing- und Verkaufseffizienz der Gruppe wird durch eine Straffung der Verkaufsorganisation gesteigert. Mit einer Verschlankung und Fokussierung von Forschung und Entwicklung werden bis 2009 CHF 80 Millionen eingespart. Aufgrund der vorgesehenen Restrukturierungsmassnahmen und der daraus resultierenden Wachstumsstrategie werden über die nächsten zwei Jahre im Bereich Consumer Zusatzerlöse in der Grössenordnung von CHF 110 Millionen erwartet. Der Turnaround von Micronas soll im kommenden Jahr erfolgen. Auf EBITBasis wird für 2009 ein positives Ergebnis erwartet. Die voraussichtlichen Kosten der Restrukturierung werden mit CHF 50 bis 70 Millionen veranschlagt. Davon entfallen CHF 30 bis 40 Millionen auf geldwirksame Kosten und CHF 20 bis 30 Millionen auf Wertberichtigungen. Micronas verfügt per 28. September 2007 nach Verbuchung von Goodwillabschreibungen in der Höhe von CHF 357.6 Millionen und weiteren Wertberichtigungen in der Höhe von CHF 87.4 Millionen über ein Eigenkapital von CHF 443.2 Millionen. Im dritten Quartal 2007 hielt sich der Netto-Umsatzerlös mit CHF 186.5 Millionen um 9 Prozent über dem Niveau des Vorquartals. Der Betriebsverlust vor Sonderabschreibungen lag bei CHF 19.7 Millionen verglichen mit CHF 23.4 Millionen im Vorquartal. Der Betriebsverlust (EBIT) betrug CHF 409.7 Millionen.

„Verwaltungsrat und Geschäftsleitung haben über die letzten Monate mit externer Unterstützung sämtliche strategischen Optionen zur Sicherung einer profitablen Zukunft der Micronas Gruppe einer eingehenden Prüfung unterzogen. Das Ergebnis ist eine tiefgreifende Restrukturierung des Consumer Segments, welche es Micronas ermöglicht, ihre Stärken mit einer verschlankten Organisation optimal in den Markt einzubringen und entscheidende Wachstumsimpule zu setzen", so Dr. Thomas Lustenberger, Präsident des Verwaltungsrats, zum geplanten Effizienzsteigerungsprozess.
 
Consumer und Automotive als Kerngeschäftsbereiche

Aus der umfassenden Strategieüberprüfung resultierte klar, dass sich Micronas weiterhin mit den beiden Kerngeschäftsbereichen Consumer und Automotive im Markt positionieren sollte.

Das Automotive-Geschäft steuert zurzeit etwa ein Drittel zum Gruppenumsatz bei. Es war trotz anhaltend schwieriger Marktverhältnisse immer profitabel. Der Trend in der Automobilindustrie zu mehr Elektronik wird sich auch mittel- und langfristig positiv auf das Segment Automotive auswirken. Micronas ist heute gut positioniert, um dieses Geschäft erfolgreich weiterzuentwickeln.

Im äusserst kompetitiven Umfeld mit Halbleitern für die verschiedenen Consumer-Märkte hat Micronas Marktanteile verloren. Die Analyse zeitigte gezielten Handlungsbedarf. Micronas verfolgte mit hochkomplexen Projekten eine sehr breite Produktestrategie im sich rasch entwickelnden Digital-TVGeschäft. Entsprechend hoch waren die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung. Dies erwies sich in Anbetracht einer immer intensiveren Konkurrenz als zu kostspielig.

Deshalb wird nun die Komplexität des Produktportfolios reduziert. Dadurch können die Investitionen in Forschung und Entwicklung nachhaltig verringert werden. Gleichzeitig können die Entwicklungszeiten so verkürzt werden, dass dem raschen Wandel im TV-Markt besser entsprochen werden kann.

Aus den Massnahmen zur verstärkten Fokussierung von Forschung und Entwicklung werden bis 2009 Einsparungen von rund CHF 80 Millionen resultieren, entsprechend 45 Prozent des heutigen Forschungsbudgets. Dies ist nicht ohne eine Verkleinerung der Forschungs- und Entwicklungsteams möglich.

Im fraglichen Zeitraum werden im Bereich Consumer sozialverträglich an sämtlichen Standorten rund 300 Stellen abgebaut. Ein kontrollierter Aufbau der Forschungskompetenz ist in Shanghai geplant.

Zukunft der US-Tochter offen

Handlungsbedarf besteht auch bei Micronas USA. Der von dieser Tochtergesellschaft bediente Markt hat sich als fragmentierter und volatiler erwiesen, als ursprünglich angenommen. Prognostizierte Wachstumszahlen haben sich nicht bewahrheitet. Entsprechend gestiegen sind die Risiken, diese Aktivitäten in nützlicher Frist zum Erfolg zu führen.

Im Zuge der Restrukturierungsmassnahmen für das Gesamtgeschäft wurde deshalb entschieden, die Gesellschaft zu veräussern. Dadurch könnten die gute IP-Basis und das grosse Know-how der Gesellschaft weiterentwickelt und Arbeitsplätze erhalten werden.

Effizienzsteigerung bei Marketing und Verkauf

Die Stärken-/Schwächenanalyse für Micronas hat ergeben, dass der Marketing- und Verkaufsprozess gruppenweit suboptimal strukturiert ist. Angestrebt werden eine Erhöhung der Marktnähe und eine intensivere Betreuung der Grosskunden. Durch eine Verlagerung dieser Aktivitäten näher hin zum Kunden werden bis 2009 Einsparungen von rund CHF 15 Millionen erwartet.

Neues Momentum bringt Turnaround

Verwaltungsrat und Management sind überzeugt, dass mit den geplanten Massnahmen der Turnaround im Jahre 2008 umgesetzt werden kann. Eine Konzentration des Produktportfolios im Consumer-Geschäft erhöht die Schlagkraft und das Wachstum von Micronas und erlaubt gleichzeitig eine Verschlankung und Konzentration in Forschung und Entwicklung.

Den einmalig anfallenden Restrukturierungskosten in Höhe von CHF 50 bis 70 Millionen stehen per 28. September 2007 ein Eigenkapital von CHF 443.2 Millionen sowie flüssige Mittel von CHF 257.1 Millionen gegenüber. Die konzentrierte Umsetzung der beschlossenen Massnahmen wird dazu führen, dass ab dem Jahr 2009 im Bereich Consumer wieder ein positiver EBIT erarbeitet werden kann.

Ergebnisse drittes Quartal 2007

Die operativen Ergebnisse des dritten Quartals 2007 lagen über den Erwartungen und damit über den kommunizierten Projektionen. Der Netto-Umsatzerlös der Gruppe erreichte mit CHF 186.5 Millionen ein um 9 Prozent höheres Niveau als im Vorquartal (CHF 171.2 Millionen). Der Betriebsverlust vor Sonderabschreibungen lag bei CHF 19.7 Millionen, verglichen mit CHF 23.4 Millionen im Vorquartal. Der Betriebsverlust (EBIT) betrug CHF 409.7 Millionen.

Der Umsatzbeitrag für das dritte Quartal des Segments Consumer stellte sich auf CHF 136.7 Millionen, dies bei einem Betriebsverlust vor Sonderabschreibungen von CHF 32.0 Millionen und einem Betriebsverlust (EBIT) von CHF 422.0 Millionen. Das Segment Automotive profitierte anhaltend von einer guten Nachfrage nach Micronas Produkten. Der Umsatzbeitrag betrug im dritten Quartal 2007 CHF 49.8 Millionen. Es konnte ein Betriebsgewinn (EBIT) von CHF 13.4 Millionen erarbeitet werden.

Abschreibung des Goodwills im dritten Quartal 2007

Der anhaltend schwache Geschäftsgang im Bereich Consumer sowie eine im dritten Quartal unter dem Buchwert liegende Marktkapitalisierung der Micronas Gruppe, führten dazu, nach IAS 36 die Goodwillposition einer sofortigen Prüfung zu unterziehen. Aufgrund der Impairment-Analysen wurde entschieden, den gesamten Consumer-Goodwill sowie gewisse immaterielle Werte und aktive latente Ertragssteuern abzuschreiben. Daraus resultierten im Bereich Consumer nicht geldwirksame Wertminderungsbelastungen von CHF 445.0 Millionen.

Verhaltener Ausblick auf das vierte Quartal 2007

Bereits im Herbst dieses Jahres werden die umfassenden Restrukturierungsmassnahmen eingeleitet und sollten bis Ende des dritten Quartals 2008 umgesetzt sein.

Das Jahr 2007 wird als äusserst schwieriges Jahr in die Micronas Geschichte eingehen. Der Netto-Umsatzerlös dürfte sich im vierten Quartal zwischen CHF 160 und 175 Millionen bewegen bei einem Betriebsverlust vor Restrukturierungsrückstellungen von CHF 25 bis 30 Millionen, nach Restrukturierungsrückstellungen von CHF 50 bis 70 Millionen errechnet sich ein Betriebsverlust (EBIT) von CHF 75 bis 100 Millionen. Für das Geschäftsjahr 2007 errechnet sich somit ein Umsatzerlös von CHF 700 bis 715 Millionen bei einem Betriebsverlust vor Sonderabschreibungen und Restrukturierungsrückstellungen von CHF 90 bis 95 Millionen und einem Betriebsverlust (EBIT) von CHF 530 bis 555 Millionen. Der Verlust des Geschäftsjahres 2007 wird zwischen CHF 560 und 585 Millionen ausfallen. Da die Restrukturierungsmassnahmen erst gegen Ende des dritten Quartals 2008 abgeschlossen sein werden, ist auch im Geschäftsjahr 2008 im Consumer-Bereich mit einem nicht unwesentlichen Betriebsverlust (EBIT) zu rechnen.

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